Friedhofskapelle Bad Schmiedeberg

Sehr geehrte Besucher unserer Friedhofskapelle und des Bad Schmiedeberger Friedhofes!

Am nördlichen Stadtrand Bad Schmiedebergs befindet sich der kirchen­eigene Friedhof der Stadt. Er wurde in den Pestzeiten des 16./17. Jahr­hunderts außerhalb der Stadt angelegt – eine Quelle spricht von 1599. Zu dieser Zeit befanden sich aber auch noch Friedhöfe rund um die Stadt­kirche und auf dem Töpferberg (ehemalige Stadt­gärtnerei).
Der älteste wieder aufgefundene Grabstein stammt aus dem Jahr 1699 und wurde für Zacharias Krannich, Stadtschreiber, Stadtrichter und später Bürgermeister der Stadt errichtet (aufgestellt an der nördlichen Innenwand der Kapelle).



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1721
  • Baustile: barock
  • Besonderheiten: franz. Mansardenwalmdach, Ausstattung aus der Erbauungszeit, restauriert 1992/93, Mitteldeutsche Kirchenstraße
  • Öffnungszeiten Sommer:
    nach Anmeldung
  • Öffnungszeiten Winter:
    nach Anmeldung

Profil


Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg. Trinkwasser - Bei uns gibt es Trinkwasser in der Nähe.

Beschreibung


1721 (die Jahreszahl findet sich im Schlussstein des Südportals) wurde für diesen Friedhof eine großzügige Friedhofskapelle im barocken Bau­stil errichtet. Sie zeichnet sich durch ihre schöne Gliederung aus: Außen die symmetrisch angeordneten Portale nach Süden (Seite des Lebens - Eingang) und nach Norden (Seite des Todes - Ausgang), die gleichmä­ßigen Fenster und das französische Mansardenwalmdach mit Dach­reiter. Innen fallen die sorgfältig angeordneten gegenüber stehenden Bankreihen auf, eher ungewöhnlich für unsere Region. Die gesamte Ausstattung einschließlich der Emporen-Malerei und des Kruzifixes stammen noch aus der Erbauungszeit! Lediglich die Wände muss man sich ursprünglich mit roten, grünen und anderen kräftigen Leimfarben gestrichen vorstellen.
Ebenfalls aus der Originalzeit stammen die „Feierabend­steine“ im Fuß­boden. Sie wurden immer als letzte in den Brennofen geschoben, bevor dieser zuge­mau­ert wurde. Beachten Sie die schönen Motive! Es sind aber auch Steine mit Tierspuren zu finden.
1992/93 wurde die Kirche umfassend saniert und restau­riert. An einigen Stellen der Empore ist bewusst noch der vorherige Zustand belassen worden.
Heute wird die Kapelle für kirchliche und weltliche Trauer­feiern genutzt. So ist sie - auch für die nicht religiös gebundenen Mitbewohner unserer Stadt - Zeichen eines menschlichen Umgangs mit dem Tod und Hoffnung auf die Auferstehung nach allem Leid. Am Karfreitag und am Ewigkeitssonntag trifft sich evangelische Kirchen­gemeinde hier zu ihren Gottesdiensten, zu Allerheiligen die katholische Kirchengemeinde zur Andacht.

Der großflächige Friedhof gefällt durch seinen Baum­­bestand und die Heckenanlagen um die Gräber. Eine Kriegsgräberanlage und eine Gedenkfläche mit Namens­stele (beides erneuert 1995 und ergänzt 2008) erinnern an die Toten des 2. Weltkrieges und an die Opfer von Flucht und Vertreibung. Unmittelbar am Hauptweg befin­det sich die besonders gestaltete Grab­stätte des Heide­malers Prof. Emil Zschimmer (1864-1917).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelischen Friedhofsverwaltung geben sich große Mühe, den Fried­hof mit seiner besonderen Geschichte, Funktion und Aus­strahlung zu erhalten und regelmäßig zu pflegen.

Bitte unterstützen auch Sie dieses Anliegen!