22.09.2015
Bericht vom Reformationstreffen

Bericht zum Jahrestreffen der Reformationsbeauftragten

„Wenn wir denken, wir hätten die Reformation, dann irren wir uns“

Das Themenjahr „Bild und Bibel“ neigt sich dem Ende zu. Ab dem 31. Oktober 2016 steht „Eine Welt“ im Fokus. Das Hauptfestjahr nähert sich…Was machen die Gemeinden? Was plant die Landeskirche? Und wie sieht es auf der Bundesebene aus? Beim Jahrestreffen konnten sich die Reformationsbeauftragten und Projektkoordinatoren der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) am 17. September im Landeskirchenamt informieren und austauschen.
Dabei wurde nicht nur die Vielfalt der Veranstaltungen zur Lutherdekade deutlich, sondern auch die (kaum zu überschätzende) Bedeutung des Jubiläumsjahres: „Unsere Wurzeln sind nicht für alle erkennbar“, betonte Propst Siegfried Kasparick, Reformationsbeauftragter der Landesbischöfin, „unsere Tradition umfasst Licht und Schatten“. Entsprechend muss immer wieder neu erklärt werden, „wo wir stehen“, was Luthers Leitsatz sola scriptura heute bedeutet.

Eigene Akzente für Luther 2017
Das Jahr 2017 sei weder Ende noch Ziel, sondern Impuls der Erneuerung. Alle Beteiligten seien auch in der Landeskirche aufgefordert, eigene Akzente zu setzen. Zum Beispiel am Lutherstein in der thüringischen Gemarkung Stotternheim (Kirchenkreis Apolda-Buttstädt): An jenem „Werdepunkt der Reformation“, wo der (noch) Jura-Student Martin Luther am 2. Juli 1505 unter dem Eindruck von Donner und Blitz schwor, Mönch zu werden, wächst eine grüne Kirche aus Bäumen, die um steinerne Bänke und Altar ergänzt werden soll. Am 2. Juli 2017, zum 100jährigen Bestehen des Gedenksteines, soll hier das Musical „Mönsch Martin“ gezeigt werden.
Ähnlich nachhaltig, wenn auch nicht im Grünen, erarbeitet der Kirchenkreis Magdeburg Ideen fürs Jubiläum: Im Themenjahr 2016 will man auf die vielen christlichen Nachbargemeinden mit Migrationshintergrund zugehen, und für 2017 gibt es Raum zur Erprobung und Präsentation neuer Gottesdienstformen wie etwa einer Twitter-Verkündigung.
Möhra, im Schatten der Lutherstätte Wartburg gelegen, plant Lutherstammtische, und der Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau hat einen großen Luther-Arbeitskreis gegründet, der z. B. die verborgenen Schätze der Kirchenbibliothek heben will: Zusammen mit dem Schlossmuseum Arnstadt sollen die Luther-Erstdrucke in einer Ausstellung öffentlich zugänglich werden.
Mansfeld-Lutherstadt (Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda) hat sich ein neues Lutherdenkmal geleistet: Am Nordportal der St-Georg-Kirche klettert der kleine Martin als Treckjunge, an seine bergbäuerliche Herkunft erinnernd.

Nationale Veranstaltungen mit internationaler Ausstrahlung
Während in den Kirchenkreisen und Gemeinden der Landeskirche noch vieles im Wachsen und Werden ist, sind die Jubiläumsplanungen auf nationaler Ebene weitgehend abgeschlossen: Neben drei Sonderausstellungen in Torgau (2015), Wittenberg und Berlin (2017) geht die Geschichte europaweit auf Reisen: Der Europäische Stationenweg rückt 68 Städte in 19 Ländern für je anderthalb Tage in den Fokus. Am 20. Mai 2017 erreicht das Geschichtenmobil die Lutherstadt Wittenberg, um dort Teil der Weltausstellung Reformation zu werden – eine Woche vor dem Festgottesdienst auf den Elbauen am 28. Mai 2017 zum Abschluss der Kirchentage auf dem Weg, die vom 25. bis 28. Mai gleichzeitig in Berlin, Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Jena/Weimar, Dessau-Roßlau und Halle/Eisleben stattfinden, beginnend mit einem ökumenischen Himmelfahrtsgottesdienst. Die Weltausstellung wird dann bis zum 10. September 2017 in Wittenberg zu sehen sein, eingerahmt von sieben Toren der Freiheit zu verschiedenen Themen.
Die EKM hält während der Feiermonate in Wittenberg einige wenige Plätze für Gruppen der Landeskirche frei, informierte die Leiterin der Geschäftsstelle Lutherdekade Christiane Schulz. Wer Interesse hat – und wer eigene Projekte im EKM-Veranstaltungskalender auf der Webseite anzeigen möchte -, wende sich gerne an sie. Bis dahin – und darüber hinaus – gilt weiter Siegfried Kasparicks Aufforderung: „Wenn wir denken, wir hätten die Reformation, dann irren wir uns.“

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Der EKM-Kalender informiert hier: http://www.ekmd.de/aktuell/veranstaltungskalender/. Gut wäre, wenn alle Veranstaltungen zu den Reformationsjubiläen auch ihren Weg dorthin finden.

Die EKM-Projektleiterin der Lutherdekade, Dr. Christiane Schulz, ist hier erreichbar: Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt, per Telefon: 0361/51800-322, mobil 0172/1474932 oder per Email: Christiane.Schulz@ekmd.de.

Hier liegt das Magazin zum Themenjahr 2016 zum Download bereit: http://www.luther2017.de/neuigkeiten/magazin-reformation-und-die-eine-welt-erschienen/

Hier informiert der Durchführungsverein refo2017: https://r2017.org und hier die Staatliche Geschäftsstelle in Kooperation mit der EKD: http://www.luther2017.de

Die Reformationsbeauftragte des Kirchenkreises Wittenberg, Katharina Körting, ist erreichbar unter der Nummer 03491 / 505 27 18, per Fax 03491 / 40 32 05 und per Email: Ev.KirchenkreisWittenberg@t-online.de