27.11.2013
Superintendent kritisiert SEK-Einsatz in Greppin

Mit großer Bestürzung hat der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Wittenberg, Christian Beuchel, den SEK-Einsatz in Greppin am 22. November 2013 zur Kenntnis genommen.

In Greppin war es an jenem Tag zu einer mehrstündigen Suchaktion gekommen, bei dem ein Sondereinsatzkommando die Kirche und das Pfarrhaus nach einem Flüchtigen durchsucht hatte. Pfarrerin Eva-Maria Osterberg, die derzeit die vakante Pfarrstelle Wolfen, zu der Greppin gehört, mitverwaltet, war von dem Vorgang weder im Vorfeld noch im Nachgang durch staatliche Stellen informiert worden. Es sei nicht hinnehmbar, dass bei einem solchen Einsatz, ohne Rücksicht auf die Besonderheit einer Kirche, diese durchsucht werde, noch dazu ohne dies mit dem Amtsinhaber der Stelle abzusprechen. Mit der Durchsuchung der Kirche ist nicht nur das Hausrecht verletzt worden, sondern auch das, was Kirche allerorten verkündet, dass Menschen in ihr eine Zuflucht haben und Anspruch auf ein Gespräch. „Kirchengebäude stehen unter besonderem gesetzlichen Schutz und sind nicht nur für Gläubige besondere Räume.“, so Christian Beuchel. Vollkommen unsensibel sei das Einsatzkommando vorgegangen und habe mit seinem Einsatz auch die über 80jährige taube Mieterin im Pfarrhaus derart in Angst versetzt, dass es wünschenswert gewesen wäre, die Polizei hätte diese im Nachgang des Einsatzes zumindest betreut.