28.07.2020
Fortsetzung dringend erwünscht!

Dautzschen. Das für den Juli 2020 im Kirchenkreis Wittenberg geplante und avisierte 1. Orgelcamp stand lange auf Messers Schneide. Die Corona-Pandemie war der Grund für die Frage, ob man das Camp überhaupt durchführen kann oder nicht. Kantorin Eva-Maria Glüer – Organisatorin des Events – entschied sich dann im Mai für eine abgespeckte Version: Aus einer Woche mit vielen Angeboten, Übungsstunden und Exkursionen wurde nun ein Mini-Orgelcamp mit 14 Teilnehmern. Dieses fand am 17. und 18. Juli statt und wurde in der Stadtkirche Prettin mit einem Auftaktkonzert eröffnet.

Am Folgetag begann das Üben in zwei Gruppen. Als Unterrichtssorte standen die Kirche samt Orgeln in Dautzschen und Großtreben zur Verfügung. In der persönlichen Übzeit während der Mittagspause noch die Orgeln in Bethau und Prettin, sowie weitere E-Pianos und eine Truhenorgel, z.T. mit gebasteltem Papp-Pedal, damit die Füße sich im Orientieren üben konnten. Am Nachmittag wechselten die Gruppenteilnehmer die Kirche, so dass jeder mindestens zwei unterschiedliche Orgeln erleben durfte. Jeder der Teilnehmer hatte einen Choral und ein Orgelstück in petto – an dem fleißig geübt wurde. Das Ergebnis dessen konnte dann am Abend in der Dautzschener Kirche live erlebt bzw. gehört werden. Eingeladen war zum musikalischen  Abendgebet an der Geißler-Orgel, zu dem auch etliche Zuhörer den Weg in die Kirche fanden. Es gab viel Beifall aus dem Auditorium und Dankesworte an alle, die zum erfolgreichen Gelingen des Mini-Orgelcampes beigetragen hatten. Die Teilnehmer waren alle begeistert und wünschen sich eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Unter ihnen Peter Hahn aus Magdeburg. Der 40jährige Softwareentwickler hatte über die Homepage des Gemeindedienstes der EKM von dem Camp erfahren und sich sofort dafür angemeldet. Peter Hahn: „Für mich ist das Orgelspiel ein hervorragender Ausgleich zur täglichen Arbeit“ erzählte er und weiter, dass er es toll fand, hier so viele Menschen getroffen zu haben, die sich – so wie er – für das Orgelspiel interessieren. Unter den 14 Teilnehmern waren auch einige junge Organisten in spe. So z.B. Fabian Schulze aus Seyda – 12 Jahre jung und bisher nur mit dem Klavierspiel vertraut. Seine Klavierlehrerin hatte ihm den Einladungsflyer zum Orgel-Camp in die Hand gedrückt und gemeint, dass das bestimmt eine tolle Erfahrung für ihn werden wird. Das wurde es auch für Fabian, der nun darüber nachdenkt, auch in Zukunft weiter an der Orgel zu üben. Die jüngste Teilnehmerin war Louisa Arnold, 11 Jahre, aus Eisenach in Thüringen. Sie war eigens mit ihren Eltern zum Mini-Orgelcamp angereist und sprühte kurz vor dem Abschlusskonzert voller Elan. Das dieses Camp stattfindet, hatte sie in der Zeitschrift EKM-Intern gelesen. Schon seit 1 ½ Jahren übt sie das Orgelspiel. Louisa verriet: „Das tolle an der Orgel sind die vielen Variationen die ich hier spielen kann, da die Orgel so viele Instrumente in sich vereint.“ Alle Teilnehmer waren sich nach dem erfolgreichen Abschluss einig, dass sie im kommenden Jahr – sollte wieder ein Orgel-Camp angeboten werden – mit dabei sein werden. Fortsetzung also dringend erwünscht! Das Orgelcamp wurde unterstützt vom Gemeindedienst der EKM, dem Kirchenkreis Wittenberg, der Akademie für das Ehrenamt im Kirchenkreis Wittenberg und der Evangelischen Singschule Annaburg-Prettin e.V.. Andreas Bechert

 

Bilder vom 1. Orgelcamp - Foto: Stephanie Bechert

Kirche in Dautzschen

Konzentration kurz vor dem Abschlusskonzert.

Fabian Schulze aus Seyda war von der Orgel begeistert. 

Louisa Arnold war eigens mit ihren Eltern angereist und die jüngste Teilnehmerin beim Orgelcamp.

Peter Hahn aus Magedeburg empfindet das Orgelspiel als idealen Ausgleich zu seiner Arbeit als Softwareentwickler.