Gewaltschutz im Kirchenkreis Wittenberg
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich auf den Weg gemacht, an allen Orten sichere Räume zu schaffen. Dazu gehört auch die Entwicklung von Gewaltschutzkonzepten.
Wir im Kirchenkreis Wittenberg nehmen dieses Thema sehr ernst. Seit 2020 werden durch verpflichtende Fortbildungen alle hauptamtlich Mitarbeitenden besonders für die Gefahr sexueller Gewalt sensibilisiert.
Kirchen, Gemeindehäuser, Kindertagesstätten, diakonische Einrichtungen: alle Orte kirchlichen Lebens sollen Räume sein, in denen Menschen ohne Angst zusammenkommen können, unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation.
Mit einem Gewaltschutzkonzept wollen wir:
- Sensibilität fördern: Gewalt hat viele Formen – körperlich, seelisch, sprachlich oder strukturell. Wir möchten aufmerksam machen, hinsehen und ansprechen.
- Schutz gewährleisten: Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen wissen: Hier bin ich sicher, hier werde ich ernst genommen.
- Verantwortung übernehmen: Haupt- und Ehrenamtliche erhalten Orientierung, wie sie handeln können, wenn sie Grenzverletzungen wahrnehmen.
- Vertrauen stärken: Unsere Gemeinden sollen Orte sein, an denen Respekt, Achtsamkeit und gegenseitige Wertschätzung im Mittelpunkt stehen.
Kirche soll ein sicherer Ort für alle sein. Darum arbeiten wir im Kirchenkreis Wittenberg an einem verbindlichen Gewaltschutzkonzept. Dafür hat sich eine Steuerungsgruppe gebildet. Es handelt sich um einen öffentlichen Prozess, in den viele Erfahrungen, Stimmen und Perspektiven einfließen. Interessierte können sich daran beteiligen und sich bei der Steuerungsgruppe melden.
Ein Verhaltenskodex für Haupt- und Ehrenamtliche sowie eine Selbstverpflichtungserklärung als Grundlage des Konzeptes wurden in der ersten Jahreshälfte erarbeitet und werden in den kommenden Wochen in die Praxis eingeführt. Nach der Wahl der neuen Gemeindekirchenräte im Herbst folgt eine Potenzial- und Risikoanalyse in den Kirchengemeinden des Kirchenkreises. Daraus ergeben sich die jeweils notwendigen Schutzmaßnahmen. Dieser Prozess ist für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen und soll möglichst viele Menschen vor Ort einbeziehen.
Leitung der Steuerungsgruppe: Diakon Guido Merten (guido.merten@ekmd.de)
Mitglieder der Steuerungsgruppe: Dr. Gabriele Metzner, Ekkehard Bechler, Marina Ungureanu, Andrea Schulze