Johanniskirche Sachau

Schlichte Dorfkirche von 1622



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1622
  • Öffnungszeiten Sommer:
    Auf Anfrage in der Pension gegenüber
  • Öffnungszeiten Winter:
    Auf Anfrage in der Pension gegeüber
  • Gottesdienste:
    Zweimonatlich sonntags 11:00 Uhr und zu besonderen Anlässen

Profil


Reformation - Unsere Kirche ist ein Ort der Reformationsgeschichte. Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg. Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Trinkwasser - Bei uns gibt es Trinkwasser in der Nähe. Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer.

Beschreibung


Die Evangelische Kirche in Sachau ist ein Saalbau mit östlichem (der Altarraum) Dreiachtelschluss und vorgezogenem Westturm. Der Südzugang ist mit der Jahreszahl 1561 datiert, die allerdings in die Baugeschichte nicht einzuordnen ist. Die jetzige Kirche wurde am Johannestag (24. Juni) 1622 eingeweiht. Eine große Bildtafel in der Kirche berichtet darüber. Die Vorgängerkirche wurde 1522 von Martin Luther als evangelische Kirche geweiht.
Ein reich verzierter Grabstein steht neben dem Eingang für Christiane Dorothea Kirchner. Sie war die Tochter des Amtsrichters und Handelsmanns Christian Ehrenfried Kirchner aus Pretzsch und starb 1763 im Alter von 18 Jahren.
Im Inneren befindet sich eine mehrfarbig ornamental bemalte Balkendecke. Die Westempore geht auf das Entstehungsjahr der Kirche 1622 zurück, ebenso der Taufständer. Die Südempore wurde gegen 1700 eingebaut, zusammen mit dem Altar, der mit einem Abendmahlsbild, mit den Darstellungen von Mose und Johannes dem Täufer und viel Schnitzwerk geschmückt ist. Er entstand um 1650 für die Schlosskapelle in Pretzsch, die gegen 1700 abgerissen wurde. Die Kanzel, mit Bildern der Evangelisten versehen, stand dort wahrscheinlich über dem Altar, wo jetzt die Wolkendarstellung zu sehen ist. Die Grabplatte im Fußboden unterhalb der Kanzel hat eine Pretzscher Familie gestiftet. Hier ruht eine Magd Maria, die 1608 nach 35-jährigem Krankenlager verstorben ist.
Interessant sind an der Rückseite des Altars zwei Holzkästen, mit einer Inschrift und mit Stoffblumenkränzen, sogenannten Totenkronen, geschmückt. Diese Kronen legte man seit dem 17. Jahrhundert ledig Verstorbenen in den Sarg als Ersatz für die nicht erlangte Brautkrone. In späterer Zeit wurden sie auf den Sarg gelegt und nach der Beerdigung in der Kirche zur Erinnerung an die Verstorbenen aufbewahrt. Der obere Kasten gehört dem Andenken an Johanna Christiana Kreische, der Tochter des Schneidemüllers Johann George Kreische aus Sachau. Sie starb 1822 im Alter von 11 Jahren. Der untere Kasten erinnert an o.g. Christiane Dorothea Kirchner.
Ein Bild Martin Luthers in der Kirche weist auf den ersten evangelischen Gottesdienst mit dem Reformator 1522 hin.
Eine Besonderheit ist auch der aus einen Baumstamm angefertigte Opferstock am Friedhofszaun neben der Hauptstraße. Die Tafel darüber erinnert ebenfalls an den Aufenthalt Martin Luthers.
1516 ave maria gracia plena dominus tecum benedicta
(1516 Sei gegrüßt, Maria, voller Gnade, der Herr ist mit dir, du Gesegnete). So lautet die Inschrift auf der kleineren der beiden Glocken im Sachauer Kirchturm. Mit einem Festgottesdienst im Oktober 2016 wurde der 500. Geburtstag gefeiert.
Am Johannistag 2022 erhielt die Kirche anlässlich des 400. Kirchweihjubiläums den Namen Johanniskirche Sachau.

Sachau gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Pretzsch mit den weiteren Orten Priesitz, Merschwitz und Körbin. Der für die Pfarrstelle Bad Schmiedeberg-Pretzsch zuständige Pfarrer hat seinen Dienstsitz in Bad Schmiedeberg.

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