22.07.2025
Christliche Märtyrer - eine Ausstellung

Die Wanderausstellung „Christliche Märtyrer im 20. Jahrhundert“ ist in der Ev. Stadtkirche Bad Schmiedeberg vom 22. Juli bis 24. August 2025 zu sehen.

Ein ökumenisches Team von Christen aus der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche und aus den Freikirchen aus Deutschland und Russland stellt in einer Ausstellung christlicher Märtyrer aus der Hitler- und Stalin-Zeit in Deutschland und der damaligen Sowjetunion vor.

Die Ausstellung unter dem Motto „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ (Offenbarung 2,10b) hat aus den verschiedenen Kirchen Beispiele von Männern und Frauen ausgewählt, denen Gott die Gnade und Kraft gegeben hatte, diesem Wort der Heiligen Schrift gemäß tatsächlich „bis in den Tod treu“ zu sein. Die jeweiligen konkreten Lebensumstände waren sehr verschieden, die Leidenswege waren durchaus unterschiedlich, aber ihre Treue zu Jesus Christus war die gleiche.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung mit 24 Schautafeln konzipiert, um einen möglichst breiten Kreis von Interessierten erreichen zu können. Die Texte sind so gehalten, dass sie für jedermann verständlich sein können, und will nicht nur, aber vor allem junge Menschen - z.B. Schulklassen, Konfirmanden- und Firmlings-Gruppen einladen und darauf aufmerksam machen, dass in nicht ferner Vergangenheit, sondern im 20. Jahrhundert Christen in dieser Weise in die völlige Nachfolge Jesu Christi geführt wurden.

Die Idee zur Ausstellung wurde ursprünglich in Moskau an der Orthodoxen Sankt-Tichon-Universität geboren. Daher wird ein besonderer Fokus auf den Versuch einer vollständigen Vernichtung der Kirche gerichtet, wie er in der Sowjetunion nach der Oktoberrevolution 1917 und den folgenden Jahrzehnten geschah. Aber auch das Leben der Christen in Deutschland während des Nationalsozialismus, die weitgehende Gleichschaltung der Kirchen durch Nationalsozialisten, Widerstandsversuche etwa durch die „Bekennende Kirche“, der geistige Kampf von protestantischen und katholischen Christen, wie etwa der Lübecker Pastoren oder Propst Bernhard Lichtenberg, Pastor Paul Schneider und vieler anderer wird in den Blick genommen.

Die Ausstellungsorganisatoren in Deutschland gehören verschiedener Konfessionen an, fassen aber solche Phänomene wie Christenverfolgung und das mutige Bekennen zu Christus als etwas auf, das konfessionelle Grenzen übersteigt und zum Erbe der Urkirche, d.h. zum gemeinsamen Erbe aller Christen gehört.

Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 22.7.2025, um 19.30 Uhr mit einer Andacht durch einen der Initiatoren, Pfr.i.R. Johannes Paulsen, aus Telstungen im Eichsfeld, und einen Ausstellungsrundgang.

Zum weiteren Beiprogramm gehören zwei Orgelvespern: am Donnerstag, 24. Juli, 19.30 Uhr, mit dem italienischen Orgelvirtuosen Paolo Oreni, Mailand, und am Donnerstag, 21. August, 19.30 Uhr mit der Violinistin Myra van Campen-Balint, Dessau, und Kantor Otto-Bernhard Glüer, Bad Schmiedeberg, an der Orgel.

Ein preisgekrönter biografischer Spielfilm über den Theologen Dietrich Bonhoeffer, der sich trotz zwiespältiger Gefühle, an den Umsturzplänen gegen das Hitler-Regime beteiligte, wird am Donnerstag, 14. August, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Bad Schmiedeberg, Kirchstr. 5, gezeigt.

In der amerikanisch-kanadisch-deutschen Koproduktion von 2000 spielt der Schauspieler Ulrich Tukur mit einer exzellenten Leistung den weltoffenen und sympathischen Intellektuellen, der im Dritten Reich eine wichtige Rolle in der Bekennenden Kirche einnahm und vor 80 Jahren, am 9. April 1945, die „letzte Stufe“ betrat und im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde.

Geöffnet ist die Wanderausstellung zu den Zeiten der „Offenen Kirche“ dienstags von 10 bis 12 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie – vor allem bei Gruppen – nach Voranmeldung.

Die Präsentation in Bad Schmiedeberg wird unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt in Magdeburg.

Pfarrer i.R. Christoph Krause