06.06.2016
Gedenken an Propst Kasparick

Herr, auf dich traue ich, lass mich nimmer mehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit. Ps 31

Ein Psalmwort soll über dem Gedenken an unseren Propst Siegfried T. Kasparick stehen. Oft hat er vor Sitzungen durch die Auslegung eines Psalms an Gottes Wirken als die Grundlage unseres Beratens und Entscheidens erinnert. Durch ihn wurden Worte der Bibel aktuell und richtungsweisend.

Seit 2002 war Siegfried T. Kasparick Propst des Kurkreises und Pfarrer der Schlosskirchengemeinde. Er hat in der Propstei Pfarrerinnen und Pfarrer und kirchliche Mitarbeitende in unterschiedlichsten Situationen begleitet und unterstützt. Er leitete die monatliche Superintendenten-Dienstberatung. Wir haben von ihm gute Gedanken und Ideen aufgenommen und Mut bei schwierigen Entscheidungen bekommen. In Konfliktsituationen trug er durch seine ruhige und zum Kern leitende Art entscheidend zu Lösungen bei. Er wurde uns Superintendenten und vielen anderen Menschen zu einem guten und verlässlichen Freund.
Die kleine Schlosskirchengemeinde hat er vielfältig durch Gottesdienste, im Gemeindekirchenrat und bei Gemeindeveranstaltungen mit getragen.
In Gottesdiensten in den Gemeinden, in der Stadt Wittenberg und im Kirchenkreis erlebten ihn die Menschen als lebendigen Prediger. Durch seine Worte haben viele Trost und Ermutigung und Orientierung erfahren. An der Fusion unserer Landeskirchen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland hat er entscheidenden Anteil. Für die erfolgreiche Erhaltung des Krankenhauses Paul – Gerhardt – Stift und die Gründung der Paul – Gerhardt Diakonie Akademie in Wittenberg hat er sich als Kuratoriumsvorsitzender mit Kraft und Besonnenheit eingesetzt.

Mit seinem musikalischen Können verlieh er zahlreichen Treffen und Feiern große Lebendigkeit und Freude. Mit der Trompete oder dem Klavier erklangen dann Paul Gerhardt Lieder neu im Stil des Jazz und Blues.

Seit 2012 wirkte er als Beauftragter der Landesbischöfin für Reformation und Ökumene in der Stadt Wittenberg und in den Gemeinden des Kirchenkreises und in vielen Gremien. Er gab immer wieder wichtige Impulse für die Feiern des Reformationsjubiläums. Es war ihm ein Herzensanliegen, dass die Botschaft von Jesus Christus im Mittelpunkt allen Feierns im Jahr 2017 steht.
Es schmerzt, dass er uns in dieser ausgefüllten Zeit fehlen wird. Gottes Handeln ist schwer zu begreifen.
Seine tiefe Verbundenheit im Glauben hat sich uns bis in die letzten Stunden seines Lebens gezeigt. Mit Propst Siegfried T. Kasparick trauen wir auf den Herrn und werden durch ihn gerettet und getröstet.

Christian Beuchel