24.10.2023
Reformationstag in Wittenberg

Gottesdienste zum Reformationsfest am 31. Oktober in Wittenberg, mit Predigten von Bischöfin, Seminardirektorin und Hochschullehrer
Anlässlich des Reformationstages laden das evangelische Wittenberg und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu festlichen Gottesdiensten in der Stadt- und in der Schlosskirche ein. Abends finden in beiden Kirchen Konzerte statt.


Die Gemeinden der Stadt- und Schlosskirche laden am Vormittag des Reformationstags, 31.10., zu festlichen Gottesdiensten mit vielen Mitwirkenden ein.
In der Schlosskirche predigt im ersten Gottesdienst um 10.00 Uhr Pfarrerin Dr. Sabine Kramer, Direktorin des Wittenberger Predigerseminars. Um 11.30 wird dann die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, von der Kanzel der Schlosskirche zu hören sein. In beiden Gottesdiensten erklingen festliche Bläser- und Orgelmusiken, außerdem Sologesang. Der Gottesdienst um 11.30 Uhr wird vor Ort in Gebärdensprache übersetzt.
In der Stadtkirche St. Marien beginnt der Gottesdienst um 11.00 Uhr. Die Predigt hält der Theologieprofessor Dr. Klaus Fitschen von der Universität Leipzig. Dort musiziert die Wittenberger Kantorei.

Sollten bereits konkrete Wünsche existieren, mit der stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden Kirsten Fehrs im Anschluss an den Gottesdienst ein Interview zu führen, wird freundlich um vorherige Kontaktaufnahme per Mail gebeten. Kontakt: Melanie Köhne, Pressereferentin der Bischofskanzlei Hamburg, E-Mail-Adresse: Melanie.Koehne@kommunikation.nordkirche.de.

Wittenbergerinnen und Wittenberger feiern am 31.10. zusammen mit Gästen aus aller Welt. Am Reformationstag verleihen Christinnen und Christen dem Grund von Glauben und Hoffnung Ausdruck, in Gebeten, Worten und mit Musik. In diesem Jahr geschieht das unweigerlich mit Blick auf die von Terror und Kriegen zerfurchte Welt. Den Predigten werden die Seligpreisungen zugrunde liegen. Die Bibel überliefert sie als Worte Jesu. Sie sprechen von Gottes Zuwendung zu den Verfolgten, den Hungernden, denen, die sich um Frieden und Gerechtigkeit mühen.
Auch gemeinsamer Gesang ist eine Errungenschaft der Reformation des 16. Jahrhunderts. Deswegen erwartet die Besucherinnen und Besucher in den Festgottesdiensten auch Gemeindegesang und viel Musik. In der Schlosskirche unter der Leitung von Schlosskirchenkantorin Sarah Herzer und Klaus Vogelsang (Bläserensemble), in der Stadtkirche unter der Leitung von Stadtkirchenkantor Christoph Hagemann.

Musikalisch geht es am Abend weiter. Um 17.00 Uhr konzertiert in der Schlosskirche ihr Gospelchor. Unter Leitung von Thomas Herzer präsentiert der Chor das Programm seiner Kenia-Reise, von der die Sängerinnen und Sänger gerade zurückgekehrt sind. Der Eintritt ist frei. In der Stadtkirche erklingt um 18.30 Uhr festliche Barockmusik. Zwei anspruchsvolle Werke zu Liedern der Reformationszeit von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann stehen auf dem Programm. Die Leitung hat Stadtkirchenkantor Christoph Hagemann, es musiziert der Wittenberger Motettenchor mit Barockorchester. Tickets für 10/6 € sind an der Information der Stadtkirche Wittenberg, der Tourist-Info am Schlossplatz und online unter stadtkirchengemeinde-wittenberg.de erhältlich.

Stadt- und Schlosskirche gelten aufgrund ihrer engen Verbindung mit Martin Luther und seinen Mitstreitern als Mutterkirche und als Wiege der Wittenberger Reformation. Für viele Menschen ist es ein ganz besonderes Erlebnis, den Gedenktag dieser Reformation an ihren weltberühmten Geburtsstätten zu feiern. Die Stadtkirche hat große historische Bedeutung als Predigtkirche Luthers und Ort des berühmten Cranach-Altars. Die Schlosskirche ist der Ort, an dem Luthers Thesen möglicherweise erstmals veröffentlicht wurden. Sie beherbergt außerdem die Gräber Luthers und Philipp Melanchthons.
 
Das Reformationsfest erinnert daran, dass Martin Luther am 31.10.1517 seine 95 Thesen veröffentlichte. Womöglich, indem er sie an das Portal der Schlosskirche heftete. Die Thesen bildeten einen wichtigen Ausgangspunkt für die Wittenberger Reformation, die sich rasch in die Welt verbreitete. Im Zentrum stand die biblische Überzeugung: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben“. Lutherische Kirchen weltweit führen ihre Entstehung auf die Aufbrüche zurück, die sich im 16. Jahrhundert in Wittenberg ereigneten. Evangelische Christinnen und Christen feiern den 31.10. als Tag, der an den zuversichtlichen Glauben an Jesus Christus erinnert.