Sep 3, 2025
Woher stammt der Altar in Dautzschen?

Neue Recherchen geben Hinweis auf die Herkunft des Altars in der Dautzschener Kirche.

Es kamen viele Zufälle in Dautzschen zusammen, die dafür sorgten, dass ein wenig mehr Licht in die Herkunft des Altars der Kirche gebracht wurde. Zuerst entschied Pfarrerin Hendgen, dass ihre Urlaubsvertretung, das Ehepaar Vieweg, in der Kirche in Dautzschen einen Gottesdienst halten sollte. Bei der Vorab-Besichtigung der Kirche fiel dem Ehepaar sofort der Altar mit zwei Wappen auf. Auf Nachfrage erfuhren sie, dass die Herkunft des Altars nicht bekannt ist, man sich aber relativ sicher sei, dass der Altar nicht für die Dautzschener Kirche gefertigt wurde. 

Hier griff der zweite Zufall ein: Der Sohn der Viewegs, Olaf Vieweg, interessiert sich für Wappenkunde, erkannte die beiden Stifterwappen auf dem Altar und konnte die Familiengeschichte dahinter rekonstruieren. Das Wappen auf der linken Seite kann Dietrich Truchseß von Wellerswalde, Herr auf Naundorf, zugeordnet werden und das auf der rechten Seite seiner Ehefrau Scholastica von Carlowitz. Weitere Recherchen ließen Olaf Vieweg die These entwerfen, dass der Altar zuerst für die Kirche in Falkenhain entworfen wurde. Dies war die Patronatskirche der Familie Truchseß von Wellerswalde. In dieser Kirche steht ein heute ein Hochaltar, der eine mittelalterliche Altarnische verdeckt, in die der Altar von Dautzschen hineinpassen könnte. 

Ob der Ursprung des Dautzschener Altars wirklich in Falkenhain liegt und wie er den Weg nach Dautzschen gefunden hat, sind nur Mutmaßungen. Die Gemeinde freut sich aber, dass sie einen neuen Hinweis zur Herkunft ihres Altars bekommen haben. Die Recherchen wurden dem Gemeindekirchenrat und dem Förderverein von den Viewegs vorgestellt. “Das waren geschichtsträchtige, wertvolle und sehr interessante Stunden”, sagt Silva Hentschel aus dem Gemeindekirchenrat zu der Präsentation der Recherchen.